Transformationsmanagement

Transformationsmanagement

In diesem Forschungsgebiet werden u.a. Fragestellungen zur Analysierbarkeit der Unternehmen hinsichtlich der bestehenden Methoden und Instrumenten, sowie der vielfältigen Optimierungspotenziale und deren Abbildbarkeit in IT-Systemen behandelt.

Gegenstand

Die Digitalisierung ist ein „altes Phänomen“, sofern die Diskussion um die Automatisierung - beispielsweise von Mertens als Leitbild für die Wirtschaftsinformatik formuliert - als Vorstufe der Digitalisierung verstanden wird. Allerdings erlaubt das bereits erreichte Digitalisierungsniveau verbunden mit weiteren Möglichkeiten der Digitalisierung enorme Möglichkeiten, die durchaus in der Lage sind, das Selbstver­ständnis von Unternehmen und deren sozialen Elementen erheblich zu verändern. Im Rahmen der Forschungsarbeiten wird untersucht, wie ein Digitalisierungsniveau be­stimmt werden kann, welche Anforderungen an Unternehmen bestehen und wie die Transformation vom Ausgangs- zum Zielzustand aus einer technischen und einer sozialen Perspektive zu gestalten ist. Außerdem ist ein wichtiger Aspekt, die „Mensch-Maschine-Kooperation“, bislang möglicherweise nicht hinreichend betrachtet worden. Die Digitalisierung nur als Automatisierung ehemals manueller Aktivitäten zu verstehen, würde einem viel zu engen Verständnis der Einsatzmöglichkeiten von IT entsprechen. Die Unterstützung des „dispositiven Faktors“ durch Anwendungssysteme - eine koopera­tive Perspektive - kann möglicherweise bessere Ergebnisse eröffnen, wie dies beispiels­weise beim Erfolg zweier Schach-Amateure mit eigenen Rechnern und Anwendungs­systemen gegenüber dem Superrechner Deep Blue gelungen war (während im Wettbewerb Mensch gegen Maschine bereits einige Jahre vorher Deep Blue den Schachwelt­meister Kasparow besiegte).

Ungeachtet dessen wird die Anzahl technischer Elemente des gemeinhin in der betriebswirtschaftlichen Literatur als „sozio-technisch“ bezeichneten Systems Unternehmen zunehmen, wie dies aus den vorhergehenden Ausführungen hervorgeht. Dies führt zu vielfältigen Frage­stel­lungen:

  • Ist das System Unternehmen mit den bestehenden Methoden, Instrumenten analysier­bar und gestaltbar?
  • Wo sind weitere Optimierungspotenziale in Unternehmen? Wie werden diese ana­lysiert?
  • Mit welchen IT-Systemen sind die Potenziale abbildbar? Welche Architekturen erge­ben sich?
  • Wie werden die Potenziale und Architekturen konkret umgesetzt? Welche Projektma­nagement- und -controlling-Fragen ergeben sich?
  • Und als Grundsatzthematik über diesen Fragestellungen: Wie soll das Management von strategisch und technisch induzierten Unternehmensveränderungen erfolgen? Das Change Management und die radikale Veränderung des Unter­nehmens werden durch die Digitalisierungsbestrebungen verschärft. Was für Heraus­­forderungen für die Entwicklung der Organisation gibt es? Welche Kompetenzen wer­den zur Bewältigung der Aufgabe benötigt?

Diese Fragestellungen können in der Theorie und in der Praxis nach unserer Auffassung nicht unabhängig von der Domäne beantwortet werden: Die Anforderungen an einen statio­nären Händler sind andere als die an einen Automobilproduzenten. Aufgrund der Erfah­rungen und Erkenntnisse einerseits und der Praxiskontakte an­derer­seits wird eine Forschungsprofilierung für die Do­mäne Handel angestrebt. 

Zuständige Mitarbeiter